APS / INDEX zum nachrüsten.
Geschichtsstunde
Der erste PAL Betamaxrecorder mit APS (Automatik Programm Suchlauf) war der SL-8080 im Jahre 1979. Der Rekorder setzt beim Drücken der REC-Taste eine Marke auf das Band. Spult man das Band mit eingeschalteter APS-Funktion vor oder zurück, so bleibt der Rekorder in der Nähe der Marke stehen und man kommt leicht ohne viel Fummelei mit dem Zählwerkstand zum zweiten Film auf einer Kassette.
Der nächste Rekorder mit APS war der SL-C7. Er verhält sich, APS-technisch, genauso wie der SL-8080.
Danach folgte der SL-C9. Dieser bringt gleich einige Neuerungen mit sich.
Man kann während der Aufnahme zusätzliche Marken aufs Band schreiben, diese nachträglich bei Wiedergabe auch wieder löschen und an anderer Stelle neu schreiben.
Auch beim Suchen kann man jetzt die Marke direkt anwählen, so daß der Rekorder automatisch z. B. die dritte Marke findet und abspielt. Das Band wird beim Finden der Marke genau an den Anfang derselben gespult.
Der letzte ist der SL-HF950. APS heist jetzt INDEX.
Er kann das gleiche wie der SL-C9, nur die Suchfunktion ist nicht mehr ganz so komfortabel. Er kann nur eine gewisse Anzahl von Marken vor- oder zurückspulen, während der C9 weiß, bei welcher Marke er gerade ist.
Technisches
Durch seine Immer-Eingfädelt-Konstruktion, sind die Marken bei Betamax in der CTL-Spur versteckt. Die CTL-Information dient bei der Wiedergabe zur Spurführung und ist ein 25Hz-Rechtecksignal. Normalerweise ist das Tastverhältnis 1:1; bei einer Marke ist das Tastverhältnis für ca. 9 Sec 1:4. Diese Information kann beim Umspulen ausgewertet werden.
Da nur die erste Flanke für die Spurführung wichtig ist, bleibt diese davon unbeeindruckt.
Das APS- ist mit dem INDEX-System komplett kompatibel. Der SL-HF950 kann die Marken des SL-8080 lesen und umgekehrt.
Bei VHS bediente man sich - bedingt durch das Spulen im ausgefädelten Zustand - einer anderen Technik. Mit Hilfe des Löschkopfes wurde bei Aufnahemstart eine 30Hz Schwingung für 1sec auf das Band aufgezeichnet, die im ausgefädelten Zustand mit einem Hilfskopf erfaßt wurde.
Später, als die VHS-Rekorder anfingen, halb oder ganz eingefädelt zu spulen (das war ungefähr zu der Zeit, als auch SONY anfing, VHS-Rekorder zu bauen), führte man bei VHS das VISS Indesx-System ein, das genauso funktionierte wie das APS-System bei Betamax. Die alten Marken waren mit dem neuen System jedoch nicht lesbar und gingen verloren.
Video2000 braucht durch das DTF keinen CTL-Kopf. Die Marken werden mit einem Burstsignal im Videosignal versteckt. Zum finden muss eingefädelt gespuhlt werden.
Video8 versteckt die Marken in der Videospur.
APS Findeschaltung
Nach einiger Sucherei in meinen Schaltplänen fand ich, daß die Schaltung des SL-C9 am einfachsten nachzubauen ist.
Da mangels Schalter die APS-Findeschaltung immer in Betrieb ist, habe ich mir überlegt, daß sie nur Marken während des Vorlaufs finden soll. Man könnte auch einen Schalter ins Gerät bauen, um die Sache schaltbar zu machen, was ich persönlich nicht so toll finde.
Als Testrekorder muß im Moment mein SL-F60 herhalten. Ich hab auch schon fast die richtige Lösung. Allerdings benötige ich noch ein paar Teile und kann somit erst mal nicht weitermachen.
APS Schreibeschaltung
SL-C5
Da der SL-C5 dem SL-C7 (mit APS) sehr ähnlich ist, ist das Nachrüsten recht einfach. Beim SL-C5 fehlen C51 (100µF 16V), D11(1N4148), Q22 (2SC1364), R95 (39K Ohm 1/4W) und R96 (180K Ohm 1/4 W). Interessant ist auch der Wert von R99 (100kOhm beim C5 und 180kOhm beim C7). Sollte es Probleme beim C5 geben, kann man den Widerstand einfach ändern.
Hier ein Auszug vom SL-C5-Plan (links) und vom SL-C7-Plan (rechts); hier erkennt man die 5 Bauteile.
Stand 21.09.2004