Navigation

Entwurf!

Durch den Gästebucheintrag von Carlos kam ich wieder auf eine alte Idee: wie bekommt man NTSC-Kassetten auf PAL-Geräten zum laufen? Nun ja, das ganze ist nicht einfach, da es einige Unterschiede zwischen PAL und NTSC gibt. Beta-NTSC-Kassetten mit der Geschwindigkeit III scheiden von vornherein aus, weil der PAL-Videokopf zu breit ist und so das Bild, wenn überhaupt etwas zu sehen ist, sehr schlecht ausfällt. Bei der BetaII-Geschwindigkeit sieht es zwar besser aus; aber auch hier ist der Videokopf eigentlich zu breit und tastet die Nachbarspur noch geringfügig mit ab, was aber geradeso funktionieren könnte.
Dazu später mehr.

Den SL-8000 und SL-8080 kann man nicht umrüsten.

Da hier die Kopfdrehzahl und Bandgeschwindigkeit direkt vom netzsyncronlaufenden Motor abgeleitet wird, müßte man hier neue Übersetzungen einbauen, was wohl ziemlich aufwendig sein dürfte.

Den SL-C7 und SL-C5 kann man eventuell auf NTSC BetaII umrüsten.

Dazu tauscht man den Quartz X1 auf der YC-6 Platine von 4,433619 MHz (PAL) in 3,579545 MHz (NTSC). Das bringt zwar noch keine Farbe, liefert aber IC12 die entsprechende Referenzfrequenz. An IC12 lötet man nun Pin 3 auf, so daß er keine Verbindung mehr nach Masse hat. Nun liefert IC12 an Pin 1 das 60Hz-Servoreferenezsignal. Nun markiert man die Stellung von RV10 (DRUM FREE SPEED), schaltet mit einer NTSC-Kassette auf Wiedergabe und verdreht RV10 bis man ein Bild erkennt. Soweit bin ich auch gekommen. Da ich aber nur Beta I-Aufnahmen habe, komme ich hier ohne größere Modifikationen nicht weiter.
Mit BII-Kassetten klappt es gleich besser. Laufen dennoch Rauschstreifen durchs Bild, ist RV8 zu markieren und von Anschlag zu Anschlag langsam hin- und herzudrehen. Dann sollte der Streifen einrasten und mit dem Spurlagenregler einstellbar sein.
Nun sieht man ein Problem, dem ich zuerst ratlos gegenüberstand: das Bild zittert am oberen Bildrand sehr stark und noch leicht über die Bildmitte hinaus. Ansonsten ist es gut sichtbar und, wie angenommen, in schwarz/weiß. Anscheinend gibt es doch noch mehr Unterscheide zwischen PAL- und NTSC-Beta als ich bis dahin kannte:
  1. Bandgeschwindigkeit BII: 2cm/s PAL 1,873cm/s
  2. Kopfdrehzahl NTSC: 1600 U/min PAL 1500 U/min
  3. Die Kopfspaltbreite ist leicht anders
    aber die Störung kann nicht daher kommen.
Mit dem Oszilloskop hab ich mir nun die Kopfumschaltstelle im Videosignal angeshen und tatsächlich ist hier der Zeilenabstand stark gestört. Der nächste Syncronimpuls nach dem Kopfumschalten kommt ca. eine halbe Zeile zu früh und beim zweiten Kopf zu spät. Anscheinend stehen sich die Köpfe bei PAL und NTSC in unterschiedlichen Winkeln gegenüber. Ich dachte immer, es wären 180°; man lernt nie aus.
Da tauchte dann auch gleich die Frage auf: wie macht das der SL-T7? Er kann ja PAL und NTSC, und so müßte ja eine Schaltung, vorhanden sein, die diesen Zeilenversatz kompensiert. Und tatsächlich, auf der AV-1 Paltine sitzt eine Schaltung, die jedes zweite Halbild um 0,42 Zeilen verzögert, und das nur bei NTSC.
Jetzt wissen wir zwar, wie der SL-T7 das Problem löst; das hillft uns aber nicht weiter, da wir die Schaltung schlecht nachbauen können. Es sind zu viele Spezialteile drinne. Bleibt also nur, einen Kopf auf der Kopfscheibe zu verschieben. Dafür gibt es ein Spezialwerkzeug, die Dihedralwinkelschrauben. In der Abgleichanleitung jedes Betamax Rekorders findet man die Anleitung für die Dihedralkopfwinkeleinstellung. Im Prinzip macht man hier diese Einstellung mit einem NTSC-Band und einem Oszilloskop, dann sollte es funktionieren. Ich werde es vielleicht mal testen und dann noch etwas näher erläutern. Ohne diese Einstellschrauben hat man allerdings keine gute Chance, den Kopf zu verstellen ohne ihn zu zerstören...

Im Service-Manual vom Fisher VBS-7500 habe ich zumindest einen Hinweis gefunden. Hier steht, daß zwecks besserem Standbild bei PAL der A-Kopf um 0,288 Grad verschoben ist. Das entspricht einer halben Zeile.
Zurück


Stand 27.11.2004

[Home][Projekte][Impressum + Datenschutzerklärung][Sidemap]